Körpereigenes Vitamin C herstellen: die Fähigkeit, die der Mensch verloren hat.
Was Menschen nicht können, ist für fast alle Tiere und Pflanzen selbstverständlich: Vitamin C selbst produzieren. Je nach Bedarf stellen sie unterschiedliche Mengen her und zwar abhängig vom jeweiligen Körpergewicht. Bei Krankheiten, Stress und Belastungen steigt die körpereigene Produktion stark an!
Ach der Mensch war dazu in der Lage – bis eine genetische Veränderung diese Fähigkeit buchstäblich abschaltete. Durch eine Mutation verschwand das für die Herstellung erforderliche Enzym. Affen und Meerschweinchen teilen übrigens unser Schicksal. Wir müssen Vitamin C nun zuführen und das ist – angesichts der fundamentalen Bedeutung des Vitamins – unsere tätliche Aufgabe. Entscheidend ist die Dosis. Sie hängt davon ab, ob man vorbeugen oder behandeln will, und davon, was behandelt werden soll. Die Dosis, die wir brauchen, um gesund und fit zu bleiben, ist relativ hoch. Rechnet man die tägliche Produktion von Tieren unterschiedlicher Größe auf das Körpergewicht eines Menschen um, ergibt sich eine Dosis von 1000 bis 20.000mg. Vielleicht geht das “biblische” Alter mancher unserer Vorfahren darauf zurück, dass sie noch körpereigenes Vitamin C herstellen konnten, und dass sie sich außerdem weitgehend von Vitamin-C-haltigen Pflanzen und Blattgrün ernährten.
Für uns heute sieht es so aus: Wir können Vitamin C nicht mehr selbst herstellen. Zudem erhalten wir weniger Vitamin C über die Nahrung (unreifes Ernten, lange Transportwege, Lagerung, Kochen), brauchen aber mehr davon, da wir höheren Umweltbelastungen ausgesetzt sind, welche die Zellzerstörung vorantreiben, den Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringen und Krankheiten nach sich ziehen.
Wenn ein Feldhase, der im Schnitt nur etwa 8kg wiegt, täglich 70 – 80 mg körpereigenes Vitamin C produziert, und der Mensch 0g, was sollten wir dann wohl tun, wenn wir gesund bleiben oder es werden wollen? Eine gesunde Ziege, die keinem Stress ausgesetzt ist, produziert 13.000mg täglich. Zum Vergleich: die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt für Säuglinge und Kleinkinder 20 mg täglich, für Erwachsene 110 – 125mg. Raucher dürfen 155mg zuführen, das sind 0,155g! Rechnet man beispielsweise die tägliche Vitamin-C-Produktion von Mäusen auf einen 70 kg schweren Menschen um, wie das Forscher taten, kommt man zu einem interessanten Ergebnis: Ein gesunder Mensch braucht täglich 2400 bis 19.000 mg (2,4 bis 19g) Vitamin C. Bei Stress und Krankheit steigt diese Menge an, denn dann produziert eine Maus etwa achtmal mehr Vitamin C! Es stellt sich die Frage, warum Hasen und Mäuse mit so viel mehr Vitamin C für sich sorgen und wir im Schnitt – laut DGE-Empfehlung – mit 100mg gut versorgt sein sollen?